Wenn man nicht überrollt werden will, ist es gut, sich vor der Welle aufzuhalten. Diese Einsicht verfestigte sich in den letzten Monaten. Sie trifft auf Menschen zu, die Verantwortung übernehmen, die Führung beanspruchen und Krisen erfolgreich managen.
»Vor der Welle« sein bedeutet, Zeit zu haben, um zu handeln. In den letzten 18 Monaten wurde vieles in unserem Leben auf den Prüfstand gestellt. Am Ende wurde durch die Coronapandemie vieles klarer gesehen, was in unserer Gesellschafft getan werden muss. Für mich war es ebenfalls eine besondere Erfahrung.
Viele meiner Beiträge aus dem Jahr 2020 kreisten um Fragen der Gerechtigkeit, der Führung und unserer Zukunft. Daraus entstand das vorliegende Buch, und es beginnt mit einer ersten Wahrheit.
Die Wahrheit über das Home Office
Seit sieben Jahren schätze ich das Privileg des Home Office. Alleine zu arbeiten ist für jemanden, der viel schreibt, ein sehr produktiver und privilegierter Arbeitsstil. Ich behaupte, dass eine
gewisse Isolation beim Schreiben eine notwendige Voraussetzung für den Erfolg ist. In Zeiten der Coronakrise änderte sich für die meisten Arbeitnehmer ihre Arbeitsroutine. Aus Rücksicht auf andere
und aus Sorge vor einer Infektion durften sie von zu Hause aus arbeiten. Sie empfanden das eine neue Freiheit und eine Befreiung von bisher gekannten Zwängen. Für Selbstständige, die diese Freiheit
von zu Hause bereits praktizierten, änderten sich ebenfalls die Arbeitsbedingungen. Sie fühlten sie sich nun mehr eingeengt und in ihrer Freiheit beschnitten. Wenn alle Familienmitglieder im
Home Office sind, wird es eng. Seit März 2020 sind Kind und Lebenspartner zu Hause. Sie telefonieren, skypen und arbeiten, sie surfen im Internet und alle müssen sich nicht nur die Ressourcen und die
Datenvolumina teilen, sondern neue Vereinbarungen treffen, wie sie ihre Arbeitsroutinen gestalten wollen. Das Leben zu Hause hat sich verändert, ob es für alle Beteiligten besser wird, bleibt
abzuwarten.
aus dem Inhalt
1. Vor der Welle
2. Was bedeutet Führung?
3. Der Aufbruch der Jugend
4. Transformer sind Generalisten
5. Das Erbe der Babyboomer
6. Ein Plädoyer für das Abenteuer
7. Das Bewusstein bestimmt das Sein
8. Die Krise der Moderne
9. Wege in die Zukunft
10. Menschen leben in Zeit und Raum
2. Was bedeutet Führung?
Was einer beruflich heute macht, zählt morgen nicht mehr. Die Anforderungen an eine Führungskraft in disruptiven Zeiten haben sich schnell geändert. Führen heißt heute, eine Krise erfolgreich zu
managen und vor allem die Menschen dabei mitzunehmen. Das Besondere an den modernen Krisen ist ihre Einzigartigkeit, sie sind »unique«, man kann nicht auf Erfahrungswerte aufbauen. Was qualifiziert
also eine Führungskraft dazu, eine Führungskraft zu sein oder zu werden?
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1. Vor der Welle
Wenn man nicht überrollt werden will, ist es gut sich vor der Welle aufzuhalten. Diese Einsicht verfestigte sich in den letzten Monaten. Sie trifft auf Menschen zu, die
Verantwortung übernehmen, die Führung beanspruchen und Krisen erfolgreich managen. Vor der Welle sein bedeutet, Zeit zu haben, um zu handeln. In den letzten 18 Monaten wurde vieles in unserem Leben
auf den Prüfstand gestellt. Am Ende wurde durch die Coronapandemie vieles klarer gesehen, was in unsere Gesellschaft getan werden muss. Für mich war es eine besondere Erfahrung. Auf der einen Seite
der Lebensskala kümmerte ich mich um meine 80jährige Schwiegermutter, lernte ihre Sorgen und den Zustand des Pflege- und Gesundheitssystems kennen. Auf der anderen Seite absolvierte meine Tochter ihr
Coronaabitur und wir lernten die Wünsche und Erwartungen der neuen Generation besser verstehen. Der neu zu verhandelnde Generationenvertrag zwischen jung und alt ist das wichtigste Thema
unserer Gesellschaft. Viele meiner Beiträge aus dem Jahr 2020 kreisten um Fragen der Gerechtigkeit, der Führung und unserer Zukunft. Daraus entstand das vorliegende Buch, und es beginnt mit einer
ersten Wahrheit.
Wer Lust auf mehr hat, sollte auf alle Fälle in »Die erste Welle« schauen.